Baubericht

Von der Überlegung zum fertigen Wagen

Bevor es los ging erst mal das Internet durchforstet und Ideen geholt. Auf einer englisch sprachigen Homepage bin ich auf einen Bollerwagen gestoßen, der aus Holz war und WOOD Crafter getauft wurde. Den Namen fand ich gut. Da unser Bollerwagen aus Metall sein sollte war der Name gefunden. IRONCRAFTER.

Bedingung: Muss in einen Kombi und in die Straßenbahn passen!

Die richtigen Leute gefunden und eine Garage angemietet. Ein Kumpel hat eine Skizze gemacht, die für gut befunden wurde. Besonders gut gefallen hat mir die Form des Schaltpultes. Das wichtigste ist die Service Freundlichkeit. Man muss leicht an alles rankommen, ohne sich die Finger zu brechen oder Spezial- Werkzeug zu kreieren. Schwierig war die Frage, welche Abmessungen soll der Bollerwagen später haben.

Am 09.01.2008 war Baubeginn. Als Unterbau dient ein gebrauchter Standard Bollerwagen. Für den Aufbau kam Vierkantrohr 4x4 cm zum Einsatz. Hatte ein Kumpel noch rumliegen.

 

Damit der Ironcrafter im Auto verstaut werden kann, besteht er aus 2 Teilen. Das Oberteil ist fertig. Nun zum Unterteil.

Jetzt sieht das schon mal nach Bollerwagen aus. JUHU!

Erst eimal die Elektrifikanz hingelegt, um zu schauen wie es denn mal aussehen sollte. Die Löcher für die Sicherungen, Relays und Schalter wurden in die Bleche gebohrt. Der Riffelblech Boden wurde pünktlich morgens am Vatertag noch eingebaut. Damit ging es dann los.

Die Außenverkleidung besteht nicht wie bei den meisten aus Holz, sondern aus Blech. Das Anschweißen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Das Schaltpult ist auch schon fast fertig.

Das Elektrofach nimmt immer mehr Form an. Es werden Schubladenschienen angebracht, die Elektroschublade wurde schon lackiert. Das Fach wurde mit einem Riffelblech hinten verschlossen.

Zum Vatertag 2009 ist die erste Schicht Spachtel aufgetragen und geschliffen. Gute Arbeit unserer beiden Mechaniker. Das Schaltpult sowie die Elektroschublade habe ich noch rechtzeitig einsatzbereit bekommen. Auf unserer Tour durften alle auf dem Ironcrafter unterschreiben.

Dann lag das Projekt bis April 2011 erstmal auf Eis. Es kostete einige Überwindungen mit dem Spachteln und Schleifen weiter zu machen. Beim Schweißen hatte sich das Blech ganz schön verformt. Ich weiß nicht mehr wie viel Kilo Spachtel aufgetragen wurde. Aber wir hatten ein Ziel. Der Bollerwagen muss lackiert werden.

Nach dem lackieren alles wieder zusammen bauen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Inzwischen hatten wir den Mast für die Sirene und Rundumlicht fertig gebaut, hatten aber hierfür noch keine Halterung. Es folgte auch noch die Sonnenschirm Halterung.

Da das Blech der Außenwände sehr dünn ist, konnte ich keine Lautsprecher einbauen. Also fanden wir eine gute andere Alternative. Sie werden einfach angehängt. Hat auch den Vorteil, wenn sie hinten hängen, passt man in die Straßenbahn und im Hauptbahnhof in den Fahrstuhl.

Ich habe zu Hause ein Schaltbild entworfen, welches jetzt noch richtig umgesetzt werden musste. Es macht zwar viel Arbeit den Plan aktuell zu halten, ist bei der Fehlersuche aber unerlässlich. Zwei Kollegen hatten in der Zwischenzeit eine neue Deichsel gebaut.

Die Musik Auswahlmöglichkeit gefiel mir noch nicht. Mit CDs oder USB Sticks zu hantieren fand ich unschön. In einem Forumsbeitrag las ich etwas über den Raspberry PI. Ich war begeistert. Hatte schon viele Ideen was man alles machen kann. So ein Teil bestellt und neue Schublade gebaut.

Zum Vatertag 2013 baute der Mechaniker noch einen Grill an.

Zum Vatertag 2016 habe ich die Raspberry Schublade komplett zerlegt, lackiert und neu aufgebaut. Da die analogen Anzeigen nie richtig fertig geworden sind, haben wir eine rausgeschmissen und dafür eine LCD Anzeige eingebaut. Der Raspberry hat eine eigene Homepage bekommen um ihn zu Steuern. Betriebsparameter wie Spannung und Strom werden auf dem LCD ausgegeben.

Zum Vatertag 2017 kam noch ein Distanzmesser hinzu. Hiermit können die gefahrenen bzw. gelaufenen Meter gemessen werden. Außerdem wollte ich noch eine Uhr. Da der Bollerwagen kein Internet hat, gestaltete sich das dann doch als schwieriger. Wir haben es jetzt so gelöst, wenn man sich auf die Homepage einwählt, wird die Bowserzeit vom Handy ausgelesen und gesetzt. Das war tricki.